Montag, 23. April 2012
Meine KiGA-Erlebnisse/Pro Betreuungsgeld
martin s., 14:04h
Meine schlimmen Erfahrungen im Kindergarten/ Stimme pro Betreuungsgeld
Hallo,
die ganze öffentliche und mediale Diskussion um das Für und Wider zum Betreuungsgeld nervt mich sehr. Vor allem die von mehrheitlich feministisch angehauchten Journalistinnen, die gegen das liebevolle Modell der häuslichen Kindererziehung fast schon militant mit unseriös einseitiger Berichterstattung zu Felde ziehen und die Fremderziehung der Kinder in staatlichen Betreuungseinrichtungen getrennt von der Familie als alternativlos und absolut alleinseligmachenden Königsweg propagieren. Dabei werden Frauen, die sich bewusst gegen die Fremderziehung entscheiden und für eine persönliche Erziehung ihres Kindes, eine häuslich-familiäre Erziehung, öffentlich diskriminiert und als brave und angeblich biedere Hausmütterchen an den Pressepranger gestellt. Wer, wie ich, als Jugendlicher und Erwachsener mit ebensolcher Begeisterung George Orwells „1984“ und Huxleys „Schöne neue Welt“ (Stichwort: „Schlafschule“-Kindererziehung) gelesen hat, wird alarmiert feststellen müssen, dass wir bereits allseits fremdgesteuert werden und uns von der Natürlichkeit des Lebens immer weiter entfernen.
Ich will Ihnen bzw. euch deshalb von meinem Schicksal, meinen Erlebnissen, als ehemaliger Besucher eines Kindergartens erzählen. Meine Mutter war und ist eine wundervolle Mutter für mich. Deshalb mache ich ihr auch keinen Vorwurf dafür, dass sie mich in eine solche Einrichtung gesteckt hat. Meinem Vater übrigens auch nicht.
Aber dennoch kann und will ich meine schrecklichen Erfahrungen weder verschweigen noch vergessen. Sie tauchen viel mehr immer wieder vor meinem inneren geistigen Auge auf.
Mit fünf Jahren wurde ich in den gemeindeeigenen Kindergarten geschickt. Jeden Morgen betrat ich ihn an den Arm meines Vaters geklammert voller Angst und Tränen und Weinen. Viele fremde Gesichter – zuerst, von denen mir die meisten auch später fremd blieben. 40 oder 50 an der Zahl, und nur vier Erzieherinnen, davon waren zwei um die 60. Und von den beiden wiederum war eine häufig krank, sodass in der Regel nur drei Erzieherinnen für 40 bis 50 Kinder zuständig waren. Ich fühlte mich unglaublich unter Zwang. Eingeengt in eine staatlich verordnete Tagesstruktur als Zwangsmaßnahme. Es fing jeden Morgen mit dem gemeinsamen Frühstück an. Da saßen wir allen an großen Tischen und jeder bekam seine ihm zugeteilte Ration an Kamillen- und Pfefferminztee, der immer einen besonders eigenartigen und widerwärtigen Geschmack hatte aber nie nach Pfefferminz oder Kamille schmeckte und stets in unhandlichen dicklippigen Tassen serviert wurde. Danach war Ausgang im Vorgarten. Dort durften wir für eine gewisse ganz genau reglementierte Zeit spielen und herumtollen. Aber es war weder das eine noch das andere, sondern meist ein exzessives Herumbalgen und Raufen und Treten und Schreien voller Aggressionen und Gewalt unter Kindern. „Lass die Kinder ruhig schreien! Das macht sie hart fürs Leben!“, so lautete das Motto der Erzieherinnen. Wenn ich vor Schmerzen schrie, griffen sie nie ein, kamen nie an. Bei anderen Kindern auch nicht. Viele andere Kinder versuchten über den nicht sehr hohen Gartenzaun zu klettern, wollten in die Freiheit. Wurden aber stets mit heftigen Schlägen und Ohrfeigen von den Erzieherinnen daran gehindert.
Nach dem Mittagessen gab es für alle Kinder, die ganztägig im Kindergarten verbleiben mussten, noch eine besondere Tortur, vor der ich mich immer am meisten fürchtete: den zwangsweisen Mittagsschlaf. In reih und Glied lagen wir mit dünnen Turnmatten auf kaltem Turnhallenfußboden in einem riesigen Raum. In den ersten zwanzig Minuten wurde uns von den Erzieherinnen meist eine Geschichte vorgelesen oder ein Liedchen vorgeträllert. In dieser Zeit hatten wir Kinder einzuschlafen. Taten wir es nicht oder bewegten wir uns irgendwie verdächtig, wurden wir erst einmal ermahnt, dann setzte es Ohrfeigen und Schläge. Und die Erzieherinnen gingen stets durch die Reihen. Ich konnte dort nie schlafen und musste mich aber immer zwangsweise schlafend und bewegungslos legen. Mehrere Stunden täglich. Für mich immer eine nie endenwollende Ewigkeit.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe: wie ein Gefangener, der in einer endlosen Tortur gequält wird. Bildung in diesem Kindergarten übrigens NULL.
Eine Qual, die ich nie vergessen werde und die ich als Warnung und für mehr Kindergerechtigkeit und Liebe in der Debatte um die Kinderbetreuung hiermit ins Netz stelle. Aber auch um die derzeitige Diskussion in eine andere Richtung zu lenken. Denn bisher habe ich den Eindruck, dass viel mehr Arbeitsregelungsbelange der Erwachsenen als auf kind- und familiengerechte Erziehung, viel mehr arbeits- und gesellschaftsgerechte Familien als auf familien- und erziehungsgerechte Gesellschaft und Arbeit geachtet wird. Hat eigentlich schon irgend jemand in dieser Debatte an die Belange von Kindern gedacht, und nicht nur daran, wie man die Kinder am besten los wird ?
Gottlob waren es nur einige Wochen, in denen ich mittags im Kindergarten schlafen musste. Dann meldeten mich meine Eltern auf eindringeliches Weinen und Flehen und Bitten von mir mich diesbezüglich ab. Doch ich leide noch heute unter dieser Kinderquälerei. Ich habe noch immer Probleme, mich in eine Struktur einzuzwängen und einzubringen, mich einem räumlichen Zwang zu unterwerfen. Es hemmt mich in meiner Kreativität. Dieser Antiindividualismus oder Kollektivismus, der alles hemmungs- und bedingungslos gleichsetzen will – auch das, was nicht gleichgemacht werden kann, weil jeder Mensch, jedes Kind, anders ist, einzigartig ist – und eben nicht beliebig formbar und austauschbar.
In der heutigen öffentlichen Debatte jedoch werden wir manipuliert und die christliche familiengerechte Erziehung aufs äußerste diskredittiert. Und dies, obwohl schon Rousseau und Pestalozzi die persönliche Erziehung durch die Mutter propagierten. Haben wir sie vergessen ? Wenn wir die KiTa-Erziehung bevorzugen, ist das nicht modern, sondern wir greifen damit die Kindererziehung durch Gouvernanten wieder auf. Das aber ist das 18. Jahrhundert und somit asbach uralt! Und dorthin sollten wir nicht wieder zurück!
Wer hat ähnliche Erlebnisse im Kindergarten gehabt wie ich ?
Wir sollten nicht länger schweigen und endlich an die Öffentlichkeit gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin S.
Hallo,
die ganze öffentliche und mediale Diskussion um das Für und Wider zum Betreuungsgeld nervt mich sehr. Vor allem die von mehrheitlich feministisch angehauchten Journalistinnen, die gegen das liebevolle Modell der häuslichen Kindererziehung fast schon militant mit unseriös einseitiger Berichterstattung zu Felde ziehen und die Fremderziehung der Kinder in staatlichen Betreuungseinrichtungen getrennt von der Familie als alternativlos und absolut alleinseligmachenden Königsweg propagieren. Dabei werden Frauen, die sich bewusst gegen die Fremderziehung entscheiden und für eine persönliche Erziehung ihres Kindes, eine häuslich-familiäre Erziehung, öffentlich diskriminiert und als brave und angeblich biedere Hausmütterchen an den Pressepranger gestellt. Wer, wie ich, als Jugendlicher und Erwachsener mit ebensolcher Begeisterung George Orwells „1984“ und Huxleys „Schöne neue Welt“ (Stichwort: „Schlafschule“-Kindererziehung) gelesen hat, wird alarmiert feststellen müssen, dass wir bereits allseits fremdgesteuert werden und uns von der Natürlichkeit des Lebens immer weiter entfernen.
Ich will Ihnen bzw. euch deshalb von meinem Schicksal, meinen Erlebnissen, als ehemaliger Besucher eines Kindergartens erzählen. Meine Mutter war und ist eine wundervolle Mutter für mich. Deshalb mache ich ihr auch keinen Vorwurf dafür, dass sie mich in eine solche Einrichtung gesteckt hat. Meinem Vater übrigens auch nicht.
Aber dennoch kann und will ich meine schrecklichen Erfahrungen weder verschweigen noch vergessen. Sie tauchen viel mehr immer wieder vor meinem inneren geistigen Auge auf.
Mit fünf Jahren wurde ich in den gemeindeeigenen Kindergarten geschickt. Jeden Morgen betrat ich ihn an den Arm meines Vaters geklammert voller Angst und Tränen und Weinen. Viele fremde Gesichter – zuerst, von denen mir die meisten auch später fremd blieben. 40 oder 50 an der Zahl, und nur vier Erzieherinnen, davon waren zwei um die 60. Und von den beiden wiederum war eine häufig krank, sodass in der Regel nur drei Erzieherinnen für 40 bis 50 Kinder zuständig waren. Ich fühlte mich unglaublich unter Zwang. Eingeengt in eine staatlich verordnete Tagesstruktur als Zwangsmaßnahme. Es fing jeden Morgen mit dem gemeinsamen Frühstück an. Da saßen wir allen an großen Tischen und jeder bekam seine ihm zugeteilte Ration an Kamillen- und Pfefferminztee, der immer einen besonders eigenartigen und widerwärtigen Geschmack hatte aber nie nach Pfefferminz oder Kamille schmeckte und stets in unhandlichen dicklippigen Tassen serviert wurde. Danach war Ausgang im Vorgarten. Dort durften wir für eine gewisse ganz genau reglementierte Zeit spielen und herumtollen. Aber es war weder das eine noch das andere, sondern meist ein exzessives Herumbalgen und Raufen und Treten und Schreien voller Aggressionen und Gewalt unter Kindern. „Lass die Kinder ruhig schreien! Das macht sie hart fürs Leben!“, so lautete das Motto der Erzieherinnen. Wenn ich vor Schmerzen schrie, griffen sie nie ein, kamen nie an. Bei anderen Kindern auch nicht. Viele andere Kinder versuchten über den nicht sehr hohen Gartenzaun zu klettern, wollten in die Freiheit. Wurden aber stets mit heftigen Schlägen und Ohrfeigen von den Erzieherinnen daran gehindert.
Nach dem Mittagessen gab es für alle Kinder, die ganztägig im Kindergarten verbleiben mussten, noch eine besondere Tortur, vor der ich mich immer am meisten fürchtete: den zwangsweisen Mittagsschlaf. In reih und Glied lagen wir mit dünnen Turnmatten auf kaltem Turnhallenfußboden in einem riesigen Raum. In den ersten zwanzig Minuten wurde uns von den Erzieherinnen meist eine Geschichte vorgelesen oder ein Liedchen vorgeträllert. In dieser Zeit hatten wir Kinder einzuschlafen. Taten wir es nicht oder bewegten wir uns irgendwie verdächtig, wurden wir erst einmal ermahnt, dann setzte es Ohrfeigen und Schläge. Und die Erzieherinnen gingen stets durch die Reihen. Ich konnte dort nie schlafen und musste mich aber immer zwangsweise schlafend und bewegungslos legen. Mehrere Stunden täglich. Für mich immer eine nie endenwollende Ewigkeit.
Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe: wie ein Gefangener, der in einer endlosen Tortur gequält wird. Bildung in diesem Kindergarten übrigens NULL.
Eine Qual, die ich nie vergessen werde und die ich als Warnung und für mehr Kindergerechtigkeit und Liebe in der Debatte um die Kinderbetreuung hiermit ins Netz stelle. Aber auch um die derzeitige Diskussion in eine andere Richtung zu lenken. Denn bisher habe ich den Eindruck, dass viel mehr Arbeitsregelungsbelange der Erwachsenen als auf kind- und familiengerechte Erziehung, viel mehr arbeits- und gesellschaftsgerechte Familien als auf familien- und erziehungsgerechte Gesellschaft und Arbeit geachtet wird. Hat eigentlich schon irgend jemand in dieser Debatte an die Belange von Kindern gedacht, und nicht nur daran, wie man die Kinder am besten los wird ?
Gottlob waren es nur einige Wochen, in denen ich mittags im Kindergarten schlafen musste. Dann meldeten mich meine Eltern auf eindringeliches Weinen und Flehen und Bitten von mir mich diesbezüglich ab. Doch ich leide noch heute unter dieser Kinderquälerei. Ich habe noch immer Probleme, mich in eine Struktur einzuzwängen und einzubringen, mich einem räumlichen Zwang zu unterwerfen. Es hemmt mich in meiner Kreativität. Dieser Antiindividualismus oder Kollektivismus, der alles hemmungs- und bedingungslos gleichsetzen will – auch das, was nicht gleichgemacht werden kann, weil jeder Mensch, jedes Kind, anders ist, einzigartig ist – und eben nicht beliebig formbar und austauschbar.
In der heutigen öffentlichen Debatte jedoch werden wir manipuliert und die christliche familiengerechte Erziehung aufs äußerste diskredittiert. Und dies, obwohl schon Rousseau und Pestalozzi die persönliche Erziehung durch die Mutter propagierten. Haben wir sie vergessen ? Wenn wir die KiTa-Erziehung bevorzugen, ist das nicht modern, sondern wir greifen damit die Kindererziehung durch Gouvernanten wieder auf. Das aber ist das 18. Jahrhundert und somit asbach uralt! Und dorthin sollten wir nicht wieder zurück!
Wer hat ähnliche Erlebnisse im Kindergarten gehabt wie ich ?
Wir sollten nicht länger schweigen und endlich an die Öffentlichkeit gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Martin S.
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